-Münchhausen oder die Kunst des Schwindelns-

Der bekannte deutsche Baron von Münchhausen verstand es glänzend, sich mit seinen erfundenen Geschichten Anerkennung und Sympathie zu verschaffen.
Auch die modernen 'Lügenbarone' versuchen Aufmerksamkeit und Mitgefühl zu erlangen - nicht selten hat man den Eindruck, dass sie ihre 'Geschichten' letzten Endes selbst glauben.
Aber wie kommt es, dass man als 'Zuhörer' bisweilen so leichtfertig gewillt ist, diesen 'an den Haaren herbei gezogenen' Sachverhalten Glauben zu schenken, obwohl das berühmte 'Bauchgefühl' längst jede Alarmglocke schrillen lässt? Ist es die Dreistigkeit, mit der gelogen wird? Eine Form von Sensationsgier?
Was steckt hinter der Maske der Menschen, die ihre eigene Darstellung der verdrehten Realität an jede Hauswand plakatieren? Und warum finden sie immer ein größeres Forum als diejenigen, die der Wahrheit viel näher kommen?
Vielleicht ist es ein ähnliches Phänomen wie das der BILD-Zeitung, die eben davon profitiert, dass die Menschen zu bequem sind, sich 'ihre eigene Meinung zu bilden'?

Ist es nicht so, dass letztend Endes immer alles gut wird und die Wahrheit irgendwie ans Tageslicht kommt, so à la 'wer im Glashaus sitzt sollte anderen keine Grube graben und Hochmut hat kurze Beine'?

Bei gefühlten 180°C hat die Plattenspielerin das Rosa gerockt - und die Fangemeinde glücklich gemacht.
Schweißtreibend war der Abend, zumal ich für das Catering zuständig war.

Fazit des Abends: Taschenlampen am Handy sind ab sofort unverzichtbar!

Unwort des Abends: NO GO

Den neuen Wanderpokal für Fälle von akuter Brechsucht bei nächtlichen nach-Hause-Transporten im PKW.
Wobei wir uns noch unschlüssig sind, ob:

• diejenige ihn erhält, die zuletzt während der Autofahrt brechen musste - was ich persönlich für ungut halte, denn es könnten regelrechte 'Brechwettbewerbe' im 'Kampf' um dieses possierliche Tierchen entstehen.

Oder aber:

• die Fahrerin, die wegen der Brechanfälle die Heimfahrt unterbrechen und um die Sauberkeit ihres Autos bangen musste, die Trophäe erhält und ihr Auto weiterhin damit als 'Gallionsfigur' schmücken darf.

Ferner hatten die Gebommelte und Ausblilder S. die Idee, dass diejenige, die innerhalb des nächsten Jahres am häufigsten unter Zeugen erbricht, verpflichtet werden sollte, sich ein Portrait unseres 'brechenden Maskottchens' als Arschgeweih auf entsprechende Stelle tättowieren zu lassen.

Ach so: Es wird um Namensvorschläge gebeten! Wie nennen wir denn nun unseren Brech-Wanderpokal? Für die besten Einsendungen gibt et 'ne Kotztüte gratis!

Am Wochenende war ich wieder mit den üblichen Verdächtigen unterwegs. Es war die typische 0815-Lesbenparty - ein wenig feiern, ein wenig mehr trinken und ein wenig unschuldigen Mädels die Köpfe verdrehen.
Gegen 3.30 Uhr schafften wir es dann endlich, die Letzten an den Haaren aus dem Laden heraus und ins Auto zu ziehen.
Keine 50 m gefahren -ich war die Chauffeuse- ertönte das erste Stimmchen von hinten:
A.: 'Boah... Also, irgendwie ist mir schlecht... Aber macht euch keine Sorgen, ich sage früh genug Bescheid..."
Die Konversation beschränkte sich auf das Übliche nach solch einer Party:
'Die Weiber können mich alle mal...', 'Die XY, die war so besoffen, die hat mir ihr ganzes Glas Wasser in den Ausschnitt gekippt!', 'Die Ex-Freundin von der NM, die hat voll einen an der Schüssel - die war so eifersüchtig, die wollte mich verkloppen!', 'Die YZ, die hat mir einfach ihre Zunge in den Hals gesteckt - und das vor den Augen ihrer Freundin! Was soll das?', 'Aber ich bin doch so schrecklich verliehiebt...!'...
Kurz vor Essen dann eine undefinierbare Stimme von hinten:
'Duuhuuu - halt doch mal schnell an!!!'
Ok, von Tempo 180 in die Eisen, Standstreifen, Warnblinkanlage.
Jede Sicherheitsbeauftragte wäre geplatzt vor Stolz - die Gefahrenzone Auto wurde von den aufgescheuchten Hühnern -WER, WANN und vor allem WOHIN bricht sie - nichts wie WEG HIER!!! - binnen Sekundenbruchteilen geräumt. Türen auf, Hechtsprung nach draussen, sicher abrollen und im Straßengraben in Deckung gehen - Maschinengewehre sicher im Anschlag.
Es stellte sich dann heraus, dass der Notruf von C. gekommen war, die auf Händen und Knien vor einem Straßenbegrenzungspöller eine betende Haltung annahm (so à la, Teppich in Richtung Mekka, sie wissen schon).
Ein wenig irritiert sah ich A. an und meinte:
'Häh? Ich dachte DIR wäre schlecht!'
A.: *mindestens genauso irritiert* 'Das dachte ICH eigentlich auch!'
Egal, alle bekloppten Hühner wieder ins Auto und ohne weitere Zwischenfälle ab nach Hause.
Der Abend endete dann wie so häufig beim 'güldenen M' mit Kakao, Pommes und Hühnerteilchen. 'Das güldene M bedankt sich für ihren Besuch. Vergessen sie bitte nicht, die sich übergebende blonde Dame auf der Toilette mitzunehmen.'

Fazit des Abends:
Einer kotzt immer, meistens der, von dem man es am wenigsten erwartet.
Ferner: Laßt die Finger von Geflügel aus unbekannten Fremdbeständen - mit H5N1 ist nicht zu spaßen.

Eigentlich habe ich ja nichts gegen Körperkontakt, doch ich möchte mir gerne die Menschen aussuchen, die mir an Po und Brust herumgrabbeln und mir ins Gesicht hauchen.
Die Mädels auf der Frauenparty am Wochenende kommen jedenfalls nicht in Frage. Ich glaube ich gehe dort nur noch hin, um mir diese komischen Exemplare anzusehen und Studien zu betreiben.
Wen hätten wir denn da?
~die, die aussieht wie Kurt Nielsen von DSDS weltweit - die Ähnlichkeit ist wirklich verblüffend
~Tine Wittler mit ihren schwulen Handwerkern
~diejenige, die Ausdruckstanz betreibt: "die Bewegung als Medium der Expression ganzheitlicher Gefühlswelt - heute: Fahrradunfall"
~die mit der tannenbaumartigen Föhnwelle-nach-außen-Frisur
~die "ich-tue-so-als-würde-ich-dich-nicht-mehr-kennen-aber-eigentlich-starre-ich-dir-den-ganzen-Abend-hinterher"-Mädels, deren zarte Gefühlswelt man irgendwann mal verletzt hat
~die mit dem Saugschmerlengesicht
~Prachtschmerlen mit Schweissfängerhandtäschchen
~pubertierende Mädels, mehr breit als hoch, die mit Frosch-Stofftieren tanzen und zwischendurch die Blumen gießen
~Psychos, über die man schon alles weiß, weil sie ihr Privatleben andauernd in Internetforen breittreten
Es war mal wieder ein einziger großer Wettbewerb: Wer zieht die frustrierteste Fresse und wer hat den fettesten Hintern.